Unfall Autobahn A2: LKW verunfallt mit schwach radioaktiver Ladung
LEHRTE (ots). Am Donnerstag dem 03.09.2020 forderte ein LKW Unfall mit drei beteiligten LKWs auf der Autobahn A2 erneut die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Lehrte. In Fahrtrichtung Berlin kam es zu einem Auffahrunfall mit drei beteiligten LKWs.
Mit der ersten Alarmierung rückte zunächst gegen 15:45 Uhr die Ortsfeuer Lehrte an. Ein LKW sollte radioaktive Gefahrstoffe geladen haben. Aufgrund dessen wurde nach der ersten Erkundung gegen 16:08 der ABC-Zug der Region Hannover Ost sowie der ABC-Zug der Berufsfeuerwehr Hannover nachalarmiert. Der ABC-Zug Region Hannover Ost stellt einen Zusammenschluss von Feuerwehrkräften aus den Kommunen Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze dar, die auf diese Art von Einsätzen spezialisiert sind. Im Falle einer ABC Lage werden dann diese Teile gezielt alarmiert. Zunächst wurde ein sogenannter „Bereitstellungsraum“ für die anrückenden Einsatzkräfte auf dem Rasthof „Lehrter See“ eingerichtet.
Im Rahmen der Vollsperrung konnten dann die einzelnen Einsatzfahrzeuge entgegengesetzt der Fahrbahn auf die Autobahn geleitet und die Einsatzstelle unter Hinblick der eingerichteten 50 Meter Sperrzone anfahren. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort und nach erster Erkundung konnte sich die gemeldete Lage bestätigen. Drei Beteiligte LKWs wurden auf dem rechten Richtungsfahrbahnstreifen vorgefunden. Der mittlere der drei LKW hatte das dem Meldebild entsprechende radioaktive Material geladen. 2 Personen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Eine erste Rücksprache mit dem Fahrer und dem LKW Unternehmen ergab, dass insgesamt 80 Fässer mit rund 160 Liter Inhalt geladen sind. Zudem erhielten die Einsatzkräfte die Info, dass es sich bei der Ladung um schwach radioaktives Verbrauchsmaterial aus Medizin und Forschung handelt.
Laut dem Fahrer solle dieser sich nach dem Unfall zusätzlich gewissenhaft über den Zustand seiner Ladung vergewissert haben und zunächst keine Austreten Fässer vorgefunden haben. Im Rahmen der Gefahrenabwehr wurde dann eine sogenannte „Dekon“ (Dekontamintation) errichtet. Innerhalb dieser können sich die Einsatzkräfte zusätzlich ausrüsten aber auch nach dem Einsatz aus dem Gefahrenbereich zurückkehren und anschließend dekontaminiert werden. Anschließend wurden zwei Trupps in Chemikalienschutzanzügen unter schwerem Atemschutz ausgerüstet, die dann unter Vornahme von spezialisierten Messinstrumenten den LKW und dessen Ladung erkundet haben.
Über Funk wurden dann die Erkenntnisse an die Einsatzleitung gemeldet und dokumentiert: Glücklicherweise hat keins der Fässer Leck geschlagen. Somit war die Hauptaufgabe der Feuerwehr im Rahmen der Gefahrenabwehr beendet, sodass der Einsatz um 19:00 Uhr für die Feuerwehr beendet wurde. Ein Abschleppunternehmen hat im weiteren Verlauf dann den LKW auf das Betriebsgelände der Firma geschleppt, die Feuerwehr hat die Einsatzstelle dann mit Einsatzende an die Polizei übergeben.
Im Einsatz war der ABC Zug der Region Hannover Ost mit 116 Einsatzkräften und 19 Fahrzeugen, bestehend aus Fahrzeugen der Feuerwehren Lehrte ( ELW,2x HLF, 1x AB Gefahrgut, 1x GW Logistik, 1x ELW 2), Arpke ( 1x LF10, 1x MTW), Sievershausen (1x LF10, 1x MTW), Steinwedel (1x MTW), Bilm (1x DMF), Ilten ( 1xTLF), Hänigsen (1x GW-Mess), Höver (1x GW-Mess), Hämelerwald (1x HLF 20, 1x MTW), Ahlten ( 1x MTW), Aligse (1x MTW), sowie 2 RTW und die Polizei.