Vernetztes Krankenhaus: enercity begleitet Sophienklinik auf dem Weg zum Smart Hospital
HANNOVER (PM). Krankenhäuser sind große Energienutzer. Durch den klug geregelten Ressourceneinsatz können sie zwar einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der hannoverschen Sophienklinik und dem Energiedienstleister enercity geht dies aber noch nicht weit genug.
Beide schauen ganzheitlich auf das Smart Hospital, also das vernetzte Krankenhaus: Energieverschwendung vermeiden, das Raumklima in Patientenzimmern regeln und die Temperatur von Blutkonserven überwachen − in der Sophienklinik wird dies dank enercitys Expertise im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) zum Kinderspiel. Etwa mithilfe intelligent gesteuerter Raum- und Heiztechnik, vernetzten Temperaturfühlern im Kühlschrank oder Luftgütesensoren auf Klinikfluren sowie in Behandlungs- und Patientenzimmern.
Vernetzte Lösungen können Leben retten
„Das Internet der Dinge ist nahezu überall und so auch im Krankenhaus angekommen“, sagte enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva anlässlich eines Pressegesprächs. Vernetzte Lösungen sorgen für mehr Komfort und Effizienz in Kliniken, entlasten Ärzte und Pflegekräfte bei Routinearbeiten, tragen zum Wohlbefinden der Patienten bei und schaffen mehr Sicherheit: „Sachgemäß eingelagertes und richtig temperiertes Blutplasma kann Patienten bei komplexen OP-Eingriffen das Leben retten“, so Zapreva.
Gesundheits-, Arbeits- und Klimaschutz als Erfolgstrio
„Wir haben das Ziel, nicht nur eine vernetzte, sondern auch eine grüne Klinik zu sein. So wurde bereits beim Bau des neuen Klinikgebäudes ein Fokus auf Umweltschutz gelegt“, sagte Manuel Demes, kaufmännischer Geschäftsführer der Sophienklinik. Sie ist Hannovers erste Klinik, die am Projekt KLIK green des Bundesumweltministeriums zur Reduzierung von CO2 teilnimmt. Neben Umweltaspekten steht das Wohlbefinden der Patienten und Mitarbeiter der Klinik im Vordergrund − auf diese Weise profitieren alle gleichermaßen. „Unter dem Motto ‚green & smart‘ sind wir bereits mittendrin, interne Prozesse noch effektiver, sicherer und umweltfreundlicher zu machen. Gesundheits-, Arbeits- und Klimaschutz schließen sich nicht aus, sondern beeinflussen sich wechselseitig positiv“, so Dr. Stephan J. Molitor und Carlo Brauer, die gemeinsam die ärztliche Geschäftsführung der Sophienklinik wahrnehmen.
Warnhinweis bei Abweichung des Grenzwerts
Im ersten Schritt wird enercity insgesamt 48 Patienten- und Dienstzimmer sowie Funktionsräume der Belegarztklinik mittels intelligent vernetzter Funksensoren auf den CO2-Gehalt, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit überwachen. Werden definierte Grenzwerte über- oder unterschritten, erfolgen ein visueller Warnhinweis im Stationszimmer und eine SMS-Nachricht an das Pflegepersonal. Die lästige manuelle Überprüfung der Parameter entfällt, der gesundheitsförderliche Wohlfühlfaktor für Patienten, Ärzte, Mitarbeiter und Besucher steigt. Die Ausstattung weiterer Räume ist in einem zweiten Schritt geplant.
Mitdenkender Medikamentenschrank
Darüber hinaus installiert enercity in einem Medikamentenschrank der Klinik smarte Temperatursensoren. Die Einlagerungsbedingungen von Blutprodukten und Medikamenten werden konsequent überwacht. Auch hierbei erfolgt ein elektronischer Warnhinweis bei der Abweichung von definierten Grenzwerten, sollte der Schrank längere Zeit offenstehen oder defekt sein. Zudem lässt sich der Temperaturverlauf im Bedarfsfall digital dokumentieren. Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten Temperaturfühler in den Flurbereichen des Krankenhauses. Sie sorgen dafür, dass die dort installierten Heizkörper auf geeignete Temperatur geregelt werden und so der Energieverbrauch optimiert wird.
Beitrag zur Digitalisierungsstrategie von Krankenhäusern
Laut einer Roland Berger-Studie haben knapp 90 Prozent aller Krankenhäuser eine Digitalisierungsstrategie entwickelt, um ihre Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern – auch im Bereich der Infrastruktur. „Hierbei werden wir Kliniken unterstützen und unsere Geschäftsaktivitäten im Bereich vernetzter Produkte und Services für Kliniken ausbauen. Mit unseren intelligenten Lösungen wollen wir zu mehr Lebensqualität, Sicherheit und Ressourcenschonung in Krankenhäusern und Städten insgesamt beitragen“, sagte Zapreva.
Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit geplant
Der Energiedienstleister enercity und die Sophienklinik beabsichtigen, nach erfolgreicher Umsetzung der Auftaktprojekte weitere IoT-Lösungen im Krankenhaus einzusetzen. Potenziale sehen beide Partner etwa bei der elektronischen Erfassung der Kundenzufriedenheit und Servicequalität sowie in den Bereichen Abfall-, Parkraum- und Beleuchtungsmanagement. Zusätzlich installiert enercity eine E-Ladesäule auf dem Parkplatz der Klinik, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Mittelfristig ist beabsichtigt, den gesamten Fuhrpark der Klinik auf Elektromobilität umzustellen.