Streetart

Catcalling is OVER in HannOVER

Streetart-Graffito am Küchengarten als urbanes Statement gegen verbale sexuelle Belästigung

HANNOVER (PM/red). Kunst im öffentlichen Raum als Statement gegen sexuelle Belästigung: Mit einer großen Streetart- Fläche, einem bunten Graffito, hat die Landeshauptstadt Hannover (LHH) ein Zeichen gegen das sogenannte Catcalling, also verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum, gesetzt.

„Ich freue mich, dass es nun im Stadtbild von Hannover ein nachhaltiges urbanes Statement gegen Catcalling gibt. Mir ist es ein Anliegen, die Menschen auf unterschiedliche Art und Weise auf dieses Thema aufmerksam zu machen“, so Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent der Stadt, bei der Vorstellung des Bildes am Freitag (20. Oktober).

Direkt am Eingang der Limmerstraße hat die hannoversche Künstlerin Etaja eine Hausfassade gestaltet. Mit Sprühfarben hat sie ein farbenfrohes und aussagekräftiges Wandbild geschaffen, das bereits von Weitem signalisiert: Catcalling hat keinen Platz im öffentlichen Raum. „Ich bin beim Projekt dabei, weil besonders der Körper von FLINTA*-Personen im öffentlichen Raum immer noch Opfer von Objektivizierung, Angriff und Beleidigung ist. Auch der verbale, oftmals sexuell motivierte Übergriff darf nicht verharmlost und muss thematisiert werden, um dieser Belästigung ein Ende zu setzen. Catcalling war nie und wird nie ein Kompliment sein“, so die Künstlerin. Die Firma Montana Colors hat die Farben zur Verfügung gestellt. „Montana Colors unterstützt sehr gerne die Künstlerin Etaja wie schon bei ihrer Teilnahme am ersten „Hola Utopia!-Festival“ 2020 in Hannover und freut sich auf ein weiteres Kunstwerk mit Aussage im Stadtbild“, so Artie Ilsemann von Montana.

Seit einem Jahr widmet sich der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Landeshauptstadt mit einem Netzwerk unter der Überschrift „Catcalling is OVER in HannOVER“ diesem Themenfeld. Dort entstand auch die Idee, ein dauerhaftes Gemälde im Stadtbild zu integrieren. Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit dem Sachgebiet Junge Kultur der LHH.

Grundlage ist ein Ratsauftrag, der das Thema Catcalling und die Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema in den Vordergrund stellt. Das Netzwerk ist breit aufgestellt, es ist eine Kooperation zwischen der Initiative „catcallsofhannover“, der Gleichstellungsbeauftragten der LHH, dem Frauennotruf Hannover, dem Netzwerk „We Take Care“, der Polizeidirektion Hannover sowie seitens der Stadt der Antidiskriminierungsstelle, des Bereichs Junge Kultur, des städtischen Ordnungsdiensts sowie der Textilwerkstatt.

Neben der Gestaltung der Hausfassade sind im Rahmen des Projekts bereits verschiedene andere Sensibilisierungsmaßnahmen erfolgt. So wurden beispielweise Bierdeckel mit angekreideten Sprüchen produziert, die in Clubs und Gastronomie die Gäste auf das Thema aufmerksam machen sollen. Auf dem Opernplatz hat in Kooperation mit den „catcallsofhannover“ und dem Frauennotruf eine sogenannte „Chalk back“ Veranstaltung stattgefunden, die Menschen dazu einlud, sich zu informieren und in einem geschützten Rahmen eigene Erfahrungen aufzuschreiben. Der städtische Ordnungsdienst ist geschult worden, um solche Fälle zu identifizieren und entsprechend handeln zu können.

Als Catcalling bezeichnet man sexuell anzügliches Rufen, Reden, Pfeifen oder Gestikulieren gegenüber einer Person in der Öffentlichkeit. „Catcalling is OVER in HannOVER“ soll auf dieses Verhalten aufmerksam machen und dafür sensibilisieren, dass es sich um eine unerwünschte Form von Belästigung handelt, die von betroffenen Personen als unangenehm, störend und belastend wahrgenommen wird.

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