Einsatz in den Hochwasserregionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz abgeschlossen
HANNOVER (PM). Minister Pistorius: „Dieser Einsatz hat wieder einmal die funktionierende Solidarität innerhalb der Bundesländer bewiesen. Die niedersächsischen Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes haben in den Schadensgebieten direkte und schnelle Hilfe geleistet“
Nach den schweren Hochwasserereignissen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat das Land Niedersachsen insgesamt 2.548 Einsatzkräfte in die betroffenen Gebiete entsandt. Seit dem 15.07.2021 wurden insgesamt vier Amtshilfeersuchen aus Nordrhein-Westfalen sowie 18 Amtshilfeersuchen aus Rheinland-Pfalz durch das Kompetenzzentrum Großschadenslagen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport bearbeitet. Bereits gestern (19. August 2021) sind alle Einheiten an ihre Standorte zurückgekehrt.
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Ich bedanke mich im Namen der gesamten Landesregierung ausdrücklich bei allen niedersächsischen Einsatzkräften. Sie haben durch ihren Einsatz und mit hohem persönlichen Engagement sowie unter enormen Belastungen den Menschen in den betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in einer historischen Ausnahmesituation und in höchster Not geholfen. Solche außergewöhnlichen Katastrophen und Schadensereignisse können nur länderübergreifend und mit einem hohen Kräfte- und Mitteleinsatz bewältigt werden. Der leistungsfähige Brand- und Katastrophenschutz in Niedersachsen ist zur Stelle, wenn es darum geht, in Schadengebieten direkte Hilfe zu leisten, auch über diesen längeren Zeitraum. Den neun dabei leicht verletzten Einsatzkräften wünsche ich gute Besserung und eine schnelle Genesung.“
Seit über einem Monat hatte das Land Niedersachsen verschiedenste Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes, der autorisierten Stelle Digitalfunk sowie der Polizei entsandt, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Minister Pistorius hatte die Unterstützung Niedersachsens direkt seinen Amtskollegen in beiden Ländern zugesagt. In Nordrhein-Westfalen waren unter anderem Kreisfeuerwehrbereitschaften und Hochleistungspumpensysteme (HFS), Wasserrettungszüge sowie Polizeikräfte inklusive Tauchern und technischen Einheiten im Einsatz. Hauptaufgaben waren die Sicherung und Erkundung der Schadensgebiete, die Stellung des brandschutztechnischen Grundschutzes sowie Pumpeneinsätze in Gebäuden und an der Steinbachtalsperre. Hier waren bis zum 19.07.2021 insgesamt 999 Einsatzkräfte aus Niedersachsen im Einsatz.
In Rheinland-Pfalz lag der Einsatzschwerpunkt für die niedersächsischen Kräfte auf der medizinischen Versorgung und der Führungsunterstützung. Hierzu wurden unter anderem Führungsgruppen der Medizinischen Task Force (MTF), ein Behandlungsplatz 50 (BHP 50), ein Betreuungsplatz 500 (BTP 500) sowie Führungskräfte der Berufsfeuerwehren als Stabs- und Führungsunterstützung entsandt. Zusätzlich war die Polizei mit Kräften der Bereitschaftspolizei, Leichenspürhunden, einem Hubschrauber und einer mobilen Basisstation für den Digitalfunk der Einsatzkräfte im Einsatz. Zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit vor Ort wurden regelmäßige Personalwechsel der Einheiten vorgenommen. Insgesamt waren in Rheinland-Pfalz 1.549 Einsatzkräfte im Einsatz.
Bedauerlicherweise haben sich acht Einsatzkräfte aus Niedersachsen im Einsatzverlauf leichte Verletzungen zugezogen, konnten aber weiterhin ihren Einsatzdienst versehen. Während der Rückverlegung des BTP 500 Land Niedersachsen aus Ahrweiler an den Heimatstandort in Niedersachsen kam es zu einem Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn A2 zwischen einem LKW des Marschverbandes und einem PKW. Hierbei wurde eine weitere Einsatzkraft des DRK verletzt und in ein Krankenhaus zur Behandlung verbracht. Das geladene Material konnte mit Hilfe der vor Ort tätigen Feuerwehr, sowie der Kräfte des DRK geborgen und an den Heimatstandort verbracht werden.
Die Einsatzkräfte in den Schadensgebieten setzten sich aus
- örtlichen Einheiten der Berufs- und der freiwilligen Feuerwehren, der Hilfsorganisationen Arbeiter Samariter Bund (ASB), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter Unfallhilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie aus
- Beamten und Mitarbeitern des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport (MI), des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK), Polizeikräften der zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD) sowie der autorisierten Stelle Digitalfunk (ASDN)
zusammen. Koordiniert wurde der Einsatz der niedersächsischen Kräfte durch eine besondere Aufbauorganisation (BAO) des Kompetenzzentrum Großschadenslagen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport in Zusammenarbeit mit dem NLBK.