Niedersachsen verzeichnet deutlichen Rückgang bei Geldautomatensprengungen
Polizei, Justiz und Bankenwirtschaft erzielen Erfolge im Kampf gegen Geldautomatensprengungen
HANNOVER (redu). Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Niedersachsen ist in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Wurden im gleichen Zeitraum 2023 noch 18 Fälle verzeichnet, so waren es bis zum Stichtag 21. Mai 2024 nur noch neun Fälle. Diese Entwicklung setzt einen klaren Abwärtstrend fort, der sich bereits nach einem Höchststand von 68 Fällen im Jahr 2022 abzeichnete.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, intensivierte seit ihrem Amtsantritt im Januar 2023 den Dialog mit der Bankenwirtschaft und dem Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA). Ziel war es, die Sicherung der Geldautomaten zu verstärken und den fachlichen Austausch aller Beteiligten zu verbessern. Die Polizei Niedersachsen implementierte ein umfassendes Konzept mit einem 5-Punkte-Plan, der zentrale Ermittlungen und eine landesweite Koordination vorsieht. Eine spezielle Task Force beim LKA wurde zur Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens eingerichtet.
Dank dieser Maßnahmen wurden seit 2023 insgesamt 27 Tatverdächtige in Verbindung mit Geldautomatensprengungen gefasst. Die Bankenwirtschaft hat zusätzlich Schutz- und Sicherungsmaßnahmen an den Geldautomatenstandorten umgesetzt, was zu messbaren Fortschritten führte.
Ministerin Behrens hob die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Der deutliche Rückgang der Taten zeigt, dass der niedersächsische Dreiklang aus hervorragender Arbeit von Polizei und Justiz, deutlicher Stärkung der Sicherungssysteme durch die Bankenwirtschaft und intensivem Dialog aller Akteure sehr gute Ergebnisse zeitigt.“ Sie betonte jedoch, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht und das Strafmaß für solche Taten erhöht werden sollte.
Auch Vertreter der Bankenverbände zeigten sich zufrieden. Guido Mönnecke vom Sparkassenverband Niedersachsen und Axel Schwengels vom Genossenschaftsverband Weser-Ems betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit und die erheblichen Investitionen in die Sicherheit der Geldautomaten. Marco Schulz vom Genoverband unterstrich die Priorität der Sicherheit von Kunden, Anwohnern und Mitarbeitenden und kündigte weitere Investitionen an.