Probeentnahmestation in der Messehalle wird in Ruhezustand versetzt
HANNOVER (bg). Die Fallzahlen der an dem Coronavirus erkrankten Menschen in Niedersachsen ist inzwischen kontinuierlich gesunken. Das hat laut Aussagen des Pressesprechers der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Detlef Haffke, dazu geführt, dass die Teststation auf dem Messegelände in den Ruhestand versetzt wurde.
Gleichzeitig hat aber das Deutsche Rote Kreuz der Region Hannover einen verkleinerten Drive in in seinem Katastophenschutzzentrum in Empelde seit Montag aufgenommen. Dort werden im Auftrag der KVN weiter Probenentnahmen per Abstrich aus den Fahrzeugen durch Ärzte und Einsatzkräfte des DRK-Region Hannover e.V. (DRK) durchgeführt. Diese Probestelle ist dafür ausgelegt, auf max. 2 Spuren zeitgleich Proben von betroffenen Personen abzunehmen.
Die ersten Zahlen der Probenentnahmen im großen Testzentrum auf dem Messegelände liegen vor:
• 30.03. – 05.04.2020 – 2.153 Probeentnahmen
• 06.04. – 12.04.2020 – 1.657 Probeentnahmen
• 13.04. – 19.04.2020 – 1.112 Probeentnahmen
• 20.04. – 26.04.2020 – 1.195 Probeentnahmen
• 27.04. – 03.05.2020 – 1.003 Probeentnahmen
Somit wurden allein in der Region Hannover im großen Probeentnahmezentrum auf dem Messegelände in diesem Zeitraum 7.120 Proben entnommen. Bei 524 Proben wurde der Corona-Infektionsverdacht bestätigt.
Zusätzlich wurden durch mobile Probeentnahmeteams des DRK an den Wochenenden Beprobungen zuhause bei Coronaverdachtsfällen auf Anweisung von Hausärzten oder dem Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst durchgeführt. Hier kamen 1.382 Probeentnahmen durch Hausbesuche im Zeitraum vom 30.03. – 03.05.2020 zustande. Seit Beginn der Probeentnahmen hat bis heute das DRK in Hannover insgesamt 12.344 Probeentnahmen durchgeführt.
Die Versorgungslage mit notwendiger Schutzausrüstung hat sich laut der KVN deutlich verbessert. „Zurzeit können wir eine Versorgung von 3 Wochen im Voraus sicherstellen“, so Haffke. Die KVN beliefert ca. 13.800 Arztpraxen in Niedersachsen mit Schutzausrüstung. Zusätzlich versorgen sie den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst und stationäre wie mobile Entnahmeteams.
Inzwischen hat man aus den Problemen mit falscher oder minderwertiger Schutzausrüstung, vor allem bei Masken, zu Anfang der Lieferengpässe gelernt. So hat der Bund den TÜV Nord und Süd mit der stichprobenhaften Qualitätskontrolle beauftragt.
Alle Probe und deren Voraussetzungen laufen nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI). Im Moment sind aber auf politischer Ebene Erweiterungen zu schwerpunktmäßigen Probeentnahmen bei Auftreten von Infektionen im Gespräch. Hierzu zählen auch die 182 Krankenhäuser und 1.873 stationären Pflegeeinrichtungen sowie 1.312 ambulanten Pflegedienste (Stand 2017) in Niedersachsen.
Sollte es noch einmal zu einem Aufflammen von Infektionsherden oder zu einer vermuteten 2. Welle an Infektionen kommen, so kann man die Probeentnahmestation in der Messehalle in Hannover kurzfristig wieder aktivieren.