Rathaus Hannover

Stadt stellt Aufgaben auf den Prüfstand

HANNOVER (PM). Die Stadtverwaltung Hannover leitet eine umfassende Aufgabenkritik ein. Das heißt, sie stellt ihre Aufgaben und Arbeitsprozesse auf den Prüfstand – mit dem Ziel, Kosten zu sparen und effizienter, gleichzeitig aber auch moderner und dienstleistungsorientierter zu werden. Externe Berater*innen sollen den Prozess begleiten. Dazu hat die Stadtverwaltung dem Organisations- und Personalausschuss an diesem Mittwoch im nichtöffentlichen Teil eine Drucksache vorgelegt. Die endgültige Beschlussfassung wird der Verwaltungsausschuss der Stadt vornehmen.

Beginnen soll der Prozess der Aufgabenkritik im ersten Quartal 2022. Es geht darum, intern und extern wahrgenommene Aufgaben sowie Arbeitsprozesse zu modernisieren, zu digitalisieren, neu zu justieren und überkommene Aufgaben zu überprüfen. Als wichtiger Baustein des im März 2021 beschlossenen Haushaltssicherungskonzeptes soll der Prozess finanzielle Freiräume für die Verwaltung in einer Größenordnung von 35 bis 40 Millionen Euro schaffen.

Personaldezernent Prof. Lars Baumann betont: „Die Aufgabenkritik wird für uns die Möglichkeit sein, die notwendige Digitalisierung und Modernisierung der Stadtverwaltung im Einklang mit den Interessen der Beschäftigten voranzutreiben und unsere Attraktivität als Arbeitgeberin zu steigern.“

Die Beschäftigten der Stadt sind in den Prozess der Aufgabenkritik eingebunden. Ziel ist es, die Beschäftigteninteressen zu wahren und gleichzeitig die Erledigung der Aufgaben im Sinne der Einwohner*innen Hannovers effektiver zu gestalten.

Thomas Schremmer, Vorsitzender des Gesamtpersonalrates, unterstreicht die Vielschichtigkeit der Herausforderung bei den sich gleichzeitig bietenden Chancen: „Eine Aufgabenkritik in einer wachsenden Stadt, die die digitale Modernisierung und mehr gesellschaftliche Teilhabe in den Fokus nimmt, werden wir konstruktiv im Sinne des neuen Haustarifvertrages auch mit eigenen Lösungsvorschlägen begleiten. Dagegen wäre ein reines Sparprogramm als Folge der kommunalen Unterfinanzierung durch Bund und Land, das zu Lasten von Einwohner*innen und Beschäftigten geht, das falsche Signal. Daran werden wir den Prozess auch kritisch messen.“

Die zu erwartenden finanziellen Freiräume sollen helfen, den im Haushaltskonsolidierungsprogramm beschlossenen Betrag von insgesamt 90 Millionen Euro zu erreichen und die finanzielle Leistungsfähigkeit der Landeshauptstadt zu erhalten, erläutert Stadtkämmerer Dr. Axel von der Ohe. „Gerade in Anbetracht der Rekordinvestitionen der Landeshauptstadt in den kommenden Jahren, müssen wir auch auf der anderen Seite unsere Hausaufgaben machen und schauen, wo wir besser, effizienter und günstiger werden können. Dabei werden wir mit Augenmaß vorgehen und die Stadtverwaltung nicht ´kaputtsparen´ – aber ein bloßes ´Weiter so!´ kann es auch nicht geben.“