Weltfrauentag

Zeichen zum Weltfrauentag: Hannover setzt auf Sichtbarkeit

Stadt und Politik demonstrieren Engagement für Frauenrechte.

HANNOVER (redu). Zum Internationalen Frauentag am 8. März setzt die Landeshauptstadt Hannover ein sichtbares Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter. Am Montag, den 3. März, hissten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und des Gleichstellungsausschusses symbolische Flaggen am Friedrichswall. Die Aktion soll auf bestehende Herausforderungen und den fortwährenden Kampf für Frauenrechte aufmerksam machen.

An der feierlichen Hissung der ersten Flagge beteiligten sich Hannovers Gleichstellungsbeauftragte Luisa Arndt, Erster Stadtrat Dr. Axel von der Ohe sowie mehrere Mitglieder des Gleichstellungsausschusses. Die Veranstaltung fand während einer laufenden Ausschusssitzung statt, um die politische Bedeutung der Initiative zu unterstreichen. Insgesamt werden acht Flaggen bis zum 10. März am Friedrichswall hängen. Zwei weitere Flaggen werden am Internationalen Frauentag direkt vor dem Neuen Rathaus aufgezogen.

Die neu gestalteten Fahnen greifen zentrale Begriffe aus der feministischen Bewegung auf. Schlagworte wie „Gleichberechtigung“, „Solidarität“, „Selbstbestimmung“, „Parität“ und „Gewaltfreiheit“ stehen dabei symbolisch für die vielschichtigen Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit. „Die Flaggen sind ein sichtbares Zeichen in der Stadt, dass wir uns für Frauenrechte, Gleichstellung und gegen Diskriminierung einsetzen. Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei“, betonte Gleichstellungsbeauftragte Luisa Arndt. Sie verwies darauf, dass weltweit hart erkämpfte Errungenschaften der feministischen Bewegung in Frage gestellt würden – auch in Ländern wie Deutschland, wo Gleichstellung als bereits gesichert galt.

Auch Erster Stadtrat Dr. Axel von der Ohe unterstrich die anhaltende Relevanz des Internationalen Frauentags. Trotz mehr als 100 Jahren Kampf für Frauenrechte gebe es weiterhin deutliche Benachteiligungen: „Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Die Zahlen häuslicher Gewalt sind gestiegen. An zwei von drei Tagen im Jahr wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.“ Diese Missstände seien nicht hinnehmbar, so von der Ohe weiter: „Die Themen des Weltfrauentags sollten uns jeden Tag beschäftigen. Wir müssen kontinuierlich für eine Verbesserung der Gleichberechtigung einstehen.“

Die Aktion geht auf einen fraktionsübergreifenden Beschluss des Stadtrats zurück. Ein entsprechender Antrag wurde von CDU, SPD, Grünen, Volt, Piratenpartei und FDP gemeinsam eingebracht und mit breiter Mehrheit beschlossen. Stellvertretend für ihre Fraktionen beteiligten sich Dr. Eva Möllring (CDU), Ulla Ihnen (FDP), Dr. Maxi Carl (SPD) und Juli Klippert (Grüne) an der feierlichen Hissung der Flaggen.

Hintergrund des Internationalen Frauentags

Der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, hat seine Wurzeln in der sozialistischen Arbeiterbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Er wurde erstmals 1911 begangen, um für das Wahlrecht und bessere Arbeitsbedingungen von Frauen zu kämpfen. Ursprünglich fand der Gedenktag am 19. März statt, bevor er 1921 durch einen Beschluss der „Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen“ in Moskau auf den 8. März festgelegt wurde. Heute wird er weltweit begangen, um auf bestehende Ungleichheiten und Diskriminierungen hinzuweisen sowie Fortschritte bei der Gleichstellung zu fordern.

Die Flaggenaktion in Hannover reiht sich in eine Vielzahl von Veranstaltungen ein, die rund um den 8. März auf die Bedeutung von Frauenrechten aufmerksam machen. Die Stadt setzt mit dieser Initiative ein starkes Signal für Gleichberechtigung und gegen geschlechtsspezifische Benachteiligung.

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