Karl-Heinz Banse

EU-Feuerwehrverband in Berlin gegründet: 21 Länder dabei

Karl-Heinz Banse wird Präsident des neuen EU-Feuerwehrverbandes.

BERLIN (redu). In Berlin ist erstmals ein gemeinsamer Feuerwehrverband der Europäischen Union gegründet worden. Repräsentanten aus 21 EU-Mitgliedstaaten unterzeichneten die Gründungsurkunde. Der Deutsche Karl-Heinz Banse wurde zum Präsidenten des neuen Gremiums gewählt.

Gemeinsame Struktur für mehr Zusammenarbeit

Mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde wurde der „Verband der Feuerwehren der Europäischen Union“ offiziell ins Leben gerufen. Ziel des neuen Zusammenschlusses ist es, die Interessen der Feuerwehren auf europäischer Ebene zu vertreten und den Dialog mit EU-Institutionen zu institutionalisieren.

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Karl-Heinz Banse, würdigte das Ereignis als historischen Moment: „Der Verband ist eine gemeinsame Stimme der Feuerwehren der Länder der Europäischen Union in Brüssel und Straßburg.“ Er betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Strukturen in einer globalisierten Welt, in der Notlagen und Katastrophen keine Grenzen kennen.

In der Gründungsurkunde heißt es, dass die Feuerwehren eine unverzichtbare Säule der europäischen Sicherheitsarchitektur darstellen. Der Verband soll künftig unter anderem den Erfahrungsaustausch fördern, Standards harmonisieren und zur Stärkung der Resilienz in Europa beitragen.

Politische Unterstützung aus Europa und Deutschland

Die Gründung wurde von mehreren politischen Vertreter*innen begleitet. Vier Europaabgeordnete – Lena Düpont, Grégory Allione, Mislav Kovac und Zeljana Zovko – sowie die Bundestagsabgeordneten Nancy Faeser und Leon Eckert unterstrichen die politische Relevanz der Initiative.

Lena Düpont, Mitglied des Europäischen Parlaments und stellvertretende Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe für Resilienz und Zivilschutz, sprach von einem eindrucksvollen Moment: „Sie geben eine europäische Antwort auf die Fragen unserer Zeit – das ist der Kern des europäischen Gedankens.“

Internationales Präsidium mit fünf Ländern

Zum Präsidenten des neuen Verbandes wurde Karl-Heinz Banse gewählt. Die Vizepräsidentschaft übernehmen Jean-Paul Bosland (Frankreich), Ante Sanader (Kroatien), Robert Mayer (Österreich) und Waldemar Pawlak (Polen).

Alle gewählten Vertreter betonten die Bedeutung einer engeren Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Jean-Paul Bosland sprach von einem „Paradigmenwechsel“, der 21 Länder mit ihren unterschiedlichen Traditionen, Sprachen und Uniformen unter einem gemeinsamen Ziel vereine.

Ante Sanader hob hervor, dass das Feuerwehrwesen als Teil der europäischen Sicherheitspolitik endlich auch auf struktureller Ebene Anerkennung finde. Waldemar Pawlak betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Standards und länderübergreifender Netzwerke – insbesondere in Krisenzeiten wie nach der Pandemie oder angesichts internationaler Spannungen.

21 Nationen als Gründungsmitglieder

Am Tag der Gründung haben Vertreterinnen und Vertreter aus den folgenden Organisationen ihren Beitritt zum Verband der Feuerwehren in der Europäischen Union erklärt:

  • Österreichischer Bundesfeuerwehrverband (Österreich)
  • Fire & Rescue Belgium – BB-SPB (Belgien)
  • National Association of Volunteers of the Republic of Bulgaria (Bulgarien)
  • Hrvatska vatrogasna zajednica – Croatian Firefighting Association (Kroatien)
  • Cyprus Firefighters Association (Zypern)
  • sdružení hasičů čech, moravy a slezska (Tschechische Republik)
  • Estonian Rescue Board (Estland)
  • The Finnish National Rescue Association, SPEK (Finnland)
  • Féderation Nationale des Sapeurs-Pompiers de France (Frankreich)
  • Deutscher Feuerwehrverband (Deutschland)
  • Panhellenic Federation of Firefighters Unions (Griechenland)
  • Hungarian Fire Association (Ungarn)
  • Fédération Nationale des Pompiers, Luxembourg (Luxemburg)
  • Vakvereniging Brandweer Vrijwilligers (Niederlande)
  • Związek Ochotniczych Straży Pożarnych Rzeczypospolitej Polskiej (Polen)
  • Liga dos Bombeiros Portugueses (Portugal)
  • Federatia de Pompieri Voluntari si Protectia Civila, FPVPC (Rumänien)
  • Dobrovoľná požiarna ochrana Slovenskej republiky (Slowakei)
  • Firefighting Association of Slovenia (Slowenien)
  • CONBE Consorcios Bomberos España (Spanien)
  • Brandmännens Riksförbund (Schweden)

Diese breite Beteiligung zeigt das große Interesse und die Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich Brand- und Katastrophenschutz.

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