Welche Notrufnummer wann?
Neuer Info-Film will Bevölkerung im Umgang mit den beiden Notrufnummern sensibilisieren
HANNOVER (PM/redu). Heute starten die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), der Niedersächsische Landkreistag (NLT) und der Niedersächsische Städtetag (NST) die Informationskampagne „Die richtige Nummer im richtigen Moment“. Ziel dieser Initiative ist es, die Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen für den richtigen Umgang mit den Notfallnummern 112 und 116117 zu sensibilisieren. Ein zentraler Bestandteil der Kampagne ist ein Film, der erläutert, wann welche Notfallnummer gewählt werden sollte und wann nicht.
„Die hohe Inanspruchnahme des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes und der Notfallrettung durch Menschen, deren Erkrankungen eine Notfallversorgung nicht erforderlich machen, haben uns dazu veranlasst, einen Informationsfilm zu entwickeln, der erklärt, wann welche Nummer die richtige ist. Gleichzeitig möchten wir aber auch deutlich machen, dass auch nicht jede gesundheitliche Beschwerde ein Fall für die 116117 oder 112 ist“, sagte Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVN. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die beiden Notfallnummern viel zu häufig angerufen werden, obwohl keine lebenslebensgefährliche Situation (112) oder akute gesundheitliche Beschwerden (116117) vorliegen.
„Viele, die medizinische Hilfe benötigen, wissen nicht immer, welches Angebot für sie richtig ist. Welche Nummer sie dann wählen können, ist im Film eindrücklich erklärt. Damit helfen wir den Hilfesuchenden und zugleich den Helfenden. Denn deren Zeit ist kostbar, teils lebensrettend. Deshalb appellieren wir an die Bevölkerung, mit unseren Angeboten ressourcenschonend umzugehen und nur dann eine der beiden Nummern zu wählen, wenn es nötig ist. Nur dann haben die Rettungsdienste und die Ärztinnen und Ärzte im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst die Chance, sich um die Menschen zu kümmern, die wirklich Hilfe benötigen“, so Dr. Joachim Schwind, Geschäftsführer des NLT.
Dr. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des NST, ergänzte: „Sowohl die Rettungsdienste als auch der kassenärztliche Bereitschaftsdienst haben eine enorm hohe Anzahl an Anrufen aus der Bevölkerung zu bewältigen. Doch auch unsere Ressourcen sind begrenzt. Mit dieser Kampagne klären wir die Bürgerinnen und Bürger darüber auf, welche Nummer in welchem Fall zu wählen ist. Und noch mehr: Wir zeigen auch präventiv Möglichkeiten auf, wie sich die Menschen in nicht dringenden Notfällen selbst helfen können.“
Wann sollte die 116117 angerufen werden?
Personen, die außerhalb der regulären Sprechzeiten akut erkrankt sind, erhalten über die 116117 eine medizinische Ersteinschätzung durch die Mitarbeiter der Leitstelle des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes der KVN. Am Ende des Gesprächs wird den Anrufenden die geeignete Versorgung empfohlen: Sie können bis zur Wiedereröffnung der Arztpraxis warten, alternativ einen Beratungsarzt oder eine Beratungsärztin telefonisch kontaktieren oder in einer der 68 Bereitschaftsdienstpraxen der KVN vorstellig werden.
Bei immobilen Personen und entsprechender medizinischer Indikation wird ein mobiler Hausbesuchsdienst entsandt. In der Nacht können Hausbesuche auch bei nicht immobilen Personen und bei entsprechender medizinischer Dringlichkeit erfolgen, wenn eine sofortige Behandlung erforderlich ist, die jedoch keinen Krankenhausaufenthalt erfordert. Notfälle werden direkt an die Rettungsdienste weitergeleitet.
Wann sollte die 112 angerufen werden?
Die Nummer 112 ist die richtige Wahl, wenn sich eine Person in einer lebensbedrohlichen Situation befindet, die oft plötzlich auftritt, beispielsweise bei:
- Bewusstseinsverlust
- lebensbedrohlichen Verletzungen, beispielsweise durch einen Autounfall
- Brustschmerzen
- Atemnot
- einem Sturz aus großer Höhe
Der Informationsfilm „Wen rufst du im Notfall an“ kann in den Internetbereichen der KVN, des NST und des NLT angesehen werden:
www.kvn.de/116117Terminservice.html
www.nlt.de/