Von der See bis zu den Alpen: Deutschland wird neu vermessen
HANNOVER (PM). In einer außergewöhnlichen Aktion des amtlichen deutschen Vermessungswesens werden in diesem Jahr die vermessungstechnischen Grundlagen für die gesamte Bundesrepublik Deutschland neu bestimmt. Dazu entsenden die Landesvermessungsämter und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie Messtrupps in das gesamte Bundesgebiet von der Küste bis zu den Alpen. Ihr Auftrag: eine vollständige Überprüfung von 250 grundlegenden Vermessungspunkten Deutschlands in Position und Höhe mit dem Ziel, die neuen Koordinaten auf den Millimeter genau zu bestimmen.
Die insgesamt 35 hochmodern ausgerüsteten Vermessungstrupps der Länder und des Bundes führen vom 7. Juni bis zum 15. Juli 2021 in der gesamten Bundesrepublik Vermessungen mit Hilfe von Satelliten durch, teilweise auch während der Nacht. Dabei werden drei Satellitennavigationssysteme gleichzeitig genutzt. Dies sind das amerikanische GPS, das russische GLONASS und das europäische Galileo.
Die niedersächsische Landesvermessung des LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen) stellt sieben Vermessungstrupps. Davon werden vier bundesweit und drei in Niedersachsen unterwegs sein, konkret im Umfeld von Aurich, Braunschweig, Cloppenburg, Cuxhaven, Göttingen, Hameln, Hannover, Jever, Lingen, Lüneburg, Osnabrück, Rotenburg (Wümme) und Soltau.
Die Messpunkte liegen überwiegend auf öffentlichem Grund. In einzelnen Fällen werden Messungen auch auf privaten Grundstücken, meist landwirtschaftlich genutzte Flächen außerhalb der Orte, durchgeführt. Die Vermessungstrupps haben hierfür eine entsprechende Befugnis. Da im Zusammenspiel mit den anderen beteiligten Messtrupps die Einhaltung fester Messzeiten unabdingbar ist, werden alle Bürgerinnen und Bürger gebeten, den angetroffenen Messtrupps die Ausführung ihrer Arbeiten zu ermöglichen. Für Fragen und Auskünfte stehen die jeweiligen Truppführer vor Ort gerne zur Verfügung.