Pyrotechnik

Maßnahmenpaket gegen Gewalt: Niedersachsen reagiert auf Derby-Ausschreitungen

Treffen zur Sicherheit: Niedersachsens Innenministerin fordert Spiele ohne Auswärtsfans

HANNOVER (redu). Nach den jüngsten Sicherheitsproblemen beim Niedersachsenderby in Braunschweig zieht die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens zusammen mit Vertretern der beteiligten Fußballclubs und der Polizei Bilanz. Neue Maßnahmen sollen die Sicherheit bei zukünftigen Derbys erhöhen.

Am 24. April 2024 kam es zu einem wichtigen Treffen im Innenministerium Niedersachsen. Innenministerin Daniela Behrens diskutierte mit Vertretern von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig sowie der Polizei über die Vorfälle während des Derbys am 14. April, bei dem es zu schwerwiegenden Sicherheitsproblemen kam. Eine kleine Gruppe von Fans nutzte Pyrotechnik, was zu Verletzungen führte und die Sicherheit vieler Besucher gefährdete.

Die beteiligten Clubs bestätigten ihre Bereitschaft, die bereits begonnenen Gespräche und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit fortzuführen und zu intensivieren. Dazu zählen die Optimierung der Kontrollen bei den Spielstätten und die Durchsetzung strengerer Sicherheitsüberprüfungen beim Einlass. Diese Maßnahmen sind eine direkte Antwort auf die wiederholte Nutzung von Pyrotechnik, die nicht nur das Spielgeschehen stört, sondern auch eine ernsthafte Gefährdung darstellt.

Ein besonders umstrittener Vorschlag von Ministerin Behrens ist die Forderung, in der nächsten Saison keine Tickets mehr an Fans der Gastmannschaften zu verkaufen, um Risikobegegnungen zu minimieren. Dies würde bedeuten, dass die Gastblöcke leer bleiben, eine Maßnahme, die zeigt, wie ernst die Situation genommen wird.

Nicole Kumpis, Präsidentin von Eintracht Braunschweig, dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und betonte, dass trotz der getroffenen Vorkehrungen die Ereignisse des letzten Derbys nicht tolerierbar seien. Sie erwähnte, dass ihr Club die Vorschläge sorgfältig prüfen und bewerten werde, da der Ausschluss von Gästefans als letztes Mittel angesehen wird.

Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, sprach von einer enttäuschenden Bilanz der bisherigen Maßnahmen und der Notwendigkeit, die Diskussion über Sicherheitsstrategien auch auf nationaler Ebene mit DFB und DFL zu führen. Er kritisierte das aktuelle Strafsystem des DFB, das die Clubs für das Fehlverhalten von Fans finanziell belastet, ohne dabei präventiv zu wirken.

Die Gespräche und die daraus resultierenden Entscheidungen sind ein Zeichen dafür, dass alle Beteiligten gewillt sind, konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit bei den Derbys zu erhöhen. Trotz der schweren Entscheidungen, die getroffen werden müssen, bleibt das Ziel, ein sicheres und positives Fußballerlebnis für alle Zuschauer zu gewährleisten.

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